Ist Ihr Unternehmen auf den Rückverfolgbarkeits-Tsunami durch FSMA 204 vorbereitet?

Um es vorwegzunehmen: die meisten sind es nicht

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Die Verordnung FSMA 204 zur Rückverfolgbarkeit wird sich auf Unternehmen in aller Welt auswirken. Die Frage ist, wie gut ist Ihr Unternehmen auf die Umstellung vorbereitet?

In der sich ständig wandelnden Landschaft der Lebensmittelsicherheit und Rückverfolgbarkeit zeichnet sich eine weitere Veränderung ab. Der Abschnitt 204 des Food Safety Modernization Act (FSMA) der US Food and Drug Administration (FDA) gleicht einer Revolution für die Art der Nachverfolgung in der Lebensmittelbranche. Dies ist nicht einfach nur eine Verordnung mehr – es ist ein Umbruch, der die gesamte Lieferkette umgestalten wird.

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FSMA 204: die unumgängliche Neuerung

Im Kern handelt es sich beim FSMA 204 um eine Vorschrift, die ein standardisiertes Konzept für die Rückverfolgbarkeit in der US-Lebensmittelindustrie schaffen soll. Sie schreibt vor, dass Unternehmen so genannte Schlüsseldatenelemente (Key Data Elements, KDEs) an wichtigen Nachverfolgungspunkten (Critical Tracking Events, CTEs) in der gesamten Lieferkette pflegen müssen.

Diese Regelung betrifft nicht nur US-Unternehmen. Der FSMA 204 hat eine viel größere Reichweite. Wenn Sie Lebensmittel kaufen, verkaufen oder handhaben, die auf der FDA-Liste zur Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln (Food Traceability List, FTL) stehen, und einen Jahresumsatz von über 25.000 US-Dollar erwirtschaften, gilt die neue Regelung aller Voraussicht nach auch für Sie. Das betrifft Erzeuger, Erntebetriebe, Verarbeiter, Distributoren, Groß- und Einzelhändler. Selbst wenn Sie kein amerikanisches Unternehmen sind, müssen Sie die Vorschriften einhalten, falls Ihr Unternehmen Teil der Lieferkette ist, die Lebensmittel auf amerikanische Teller bringt. Die Frist zur Einhaltung der Vorschriften ist auf den 20. Januar 2026 festgesetzt, sodass Unternehmen nur wenig Zeit haben, sich vorzubereiten.

Wenn Sie als kleineres Unternehmen unter dem Compliance-Schwellenwert liegen, können Sie dennoch indirekt davon betroffen sein, falls Ihre größeren Kunden Rückverfolgungsdaten benötigen, um ihrerseits die Vorschriften einzuhalten.

Hauptanforderungen zur Erfüllung des FSMA 204

Die Vorschrift umfasst vier Hauptkomponenten:

  1. Liste zur Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln (FTL): eine umfassende Aufstellung von Lebensmitteln, für die die neuen Anforderungen gelten. FTL im Detail
  2. Schlüsseldatenelemente (KDEs) und wichtige Nachverfolgungspunkte (CTEs): bestimmte Daten, die in entscheidenden Phasen der Lieferkette aufgezeichnet werden müssen. CTEs & KDEs in detail
  3. Dokumentationspflicht binnen 24 Stunden: Unternehmen müssen in der Lage sein, der FDA die geforderten Unterlagen innerhalb von 24 Stunden nach einer entsprechenden Anfrage vorzulegen.
  4. Zuweisung, Aufzeichnung und gemeinsame Nutzung von Verfolgungschargencodes (Traceability Lot Codes, TLCs) für FTL-Lebensmittel.

Die FDA will mit diesen Änderungen die Lebensmittelsicherheit erhöhen, die Rückverfolgung kontaminierter Produkte beschleunigen und die Auswirkungen von lebensmittelbedingten Krankheiten minimieren.

Weltweite Perspektive: FSMA 204 gegenüber EU- und anderen Rückverfolgungsbestimmungen

Die Reichweite des FSMA 204 unterstreicht sein Potenzial, künftige Vorschriften und Branchenverfahren weltweit zu beeinflussen. Andere Länder könnten diesem Beispiel folgen und einen Dominoeffekt in der internationalen Lebensmittelindustrie auslösen.

Unternehmen, die bereits weltweit tätig sind, können durch die Einhaltung des FSMA 204 viele internationale Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit erfüllen oder übertreffen. Damit alle Änderungen, die Sie vornehmen, auch wirklich den Vorschriften entsprechen, ist es wichtig, die Feinheiten jedes Marktes, auf dem Sie tätig sind, zu verstehen.

Aspekt FSMA 204 (US) Allgemeine EU-Verordnung zum Lebensmittelrecht Kanadische Bestimmungen zu sicheren Lebensmitteln (SFCR) Lebensmittelsicherheit in Australien und Neuseeland (FSANZ) Japanisches Gesetz zur Lebensmittelhygiene
Umfang Risikoreiche Lebensmittel laut FTL Alle Lebens- oder Futtermittelerzeugnisse Alle Lebensmittelerzeugnisse Alle Lebensmittelerzeugnisse Alle Lebensmittelerzeugnisse
Anforderung an die Rückverfolgbarkeit ein Schritt zurück, ein Schritt vorwärts, zusätzlich weitere KDEs ein Schritt zurück, ein Schritt vorwärts ein Schritt zurück, ein Schritt vorwärts ein Schritt zurück, ein Schritt vorwärts ein Schritt zurück, ein Schritt vorwärts
Datenelemente Hochspezielle KDEs erforderlich Spezielle KDEs erforderlich Weniger strenge KDEs erforderlich Weniger strenge KDEs erforderlich Weniger streng
Reaktionszeit 24 Stunden Bei Anfrage 24 Stunden, bei Gefahr für die menschliche Gesundheit weniger Bei Anfrage Nicht angegeben
Elektronische Aufzeichnungen Nachdruck auf elektronischen, sortierbaren Aufzeichnungen Nicht angegeben (CATCH verpflichtend digital) Elektronisch oder auf Papier. Muss in Kanada zugänglich sein Elektronisch oder auf Papier Nicht angegeben
Umsetzungsfrist 20. Januar 2026 Bereits in Kraft Bereits in Kraft Bereits in Kraft Bereits in Kraft
Gilt für Einfuhren Ja Ja Ja Ja Geringere Betonung
Kipper Herring Lable Traceability

GS1-Standards und Barcodes: die universelle Sprache der Rückverfolgbarkeit

Hier kommen die GS1-Standards ins Spiel, die weltweiten Vokabeln der Wirtschaft. Diese Normen spielen eine entscheidende Rolle im Lieferkettenmanagement, denn sie stellen ein einheitliches System für Identifizierung, Erfassung und Austausch von Lieferkettendaten dar.

Die GS1-Standards fügen sich nahtlos in die Anforderungen des FSMA 204 ein und erleichtern die Erfassung von KDEs durch standardisierte Barcodes wie GS1-128 und DataBar, die beiden wichtigsten für die Lebensmittelindustrie.

Standardisierte Barcodes bieten zahlreiche Vorteile:

  • Mehr Präzision bei der Datenerfassung
  • Bessere Zusammenarbeitsfähigkeit in der gesamten Lieferkette
  • Leichtere Einhaltung des FSMA 204 und anderen Vorschriften

Mit der Übernahme von GS1-Standards tragen Unternehmen zu einem weltweit einheitlichen Rückverfolgungssystem bei und ebnen so den Weg für einen reibungsloseren internationalen Handel und mehr Lebensmittelsicherheit weltweit.

Vorteile digitaler Systeme über die Compliance hinaus

Auch wenn der Gedanke an die Umstellung derzeitiger Datenerfassungs- und Nachverfolgungssysteme auf ein zunehmend digitales System etwas Überwältigendes an sich hat, bringt diese Umstellung Ihrem Unternehmen über die Compliance hinaus erhebliche Vorteile.

Access Devices Axin Software

  • Verbesserte Lebensmittelsicherheit: schnellere, präzisere Rückrufe. Mit präziser Produktverfolgung haben Sie die Möglichkeit, schnell und präzise auf mögliche Produktverunreinigungen oder Fehletikettierungen zu reagieren. Weniger Abfall und Schutz des Markenrenommees
  • Betriebliche Effizienz: Gestraffte Prozesse und weniger manuelle Dateneingabe. Keine menschlichen Fehler mehr bei der Aufzeichnung; einfacher und genauer Informationsaustausch mit weniger Aufwand
  • Bestandsverwaltung in Echtzeit: Bessere Bestandskontrolle und weniger Verschwendung
  • Höhere Rentabilität: bessere Einblicke in die Produktleistung und die Lieferketteneffizienz
  • Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt: Kundenerwartungen an Transparenz und Sicherheit erfüllen und übertreffen. Verbessern Sie Ihr Markenimage, erfüllen Sie problemlos den Wunsch der Verbraucher nach Herkunftsangaben und verschaffen Sie sich einen Wettbewerbsvorteil.

Manuelle und digitale Datenerfassung im Vergleich

Aspekt Manueller Ansatz Digitaler Ansatz
Geschwindigkeit Langsam, fehleranfällig Präzise Echtzeitdaten
Compliance Möglicherweise schwierig, alle Daten zur Einhaltung der Vorschriften zu erfassen Integrierte Compliance-Funktionen, leicht an Änderungen der Vorschriften anpassbar
Skalierbarkeit Begrenzt durch verfügbare Zeit und Fähigkeiten der Mitarbeiter Hochgradig skalierbar, hält mit dem Unternehmenswachstum Schritt
Kosten Hohe langfristige Kosten Anfängliche Investition, langfristige Einsparungen

 

Vom Meer auf den Teller: Warum die Fisch- und Meeresfrüchtebranche besonders gefordert ist

Die Branche für Fisch- und Meeresfrüchte steht bei der Einhaltung des FSMA 204 vor besonderen Herausforderungen, da fast alle Produkte als gekühlte, frische, gefrorene oder zuvor gefrorene Lebensmittel auf der FDA-Liste stehen, darunter:

  • Fisch
  • Geräucherter Fisch
  • Krustentiere
  • Weichtiere, Muscheln

Die vernetzten, internationalen Lieferketten für Fisch und Meeresfrüchte in Verbindung mit der Verderblichkeit der Ware machen die Einhaltung des FSMA 204 noch komplexer.

CATCH – auf Zusammenarbeit ausgelegtes Rückverfolgungssystem für Fische und Meeresfrüchte

CATCH – auf Zusammenarbeit ausgelegtes Rückverfolgungssystem für Fische und Meeresfrüchte

Aufbauend auf der allgemeinen EU-Verordnung zum Lebensmittelrecht müssen Fischereibetriebe, die in die EU importieren, ab dem 10. Januar 2024 und in vollem Umfang bis zum 10. Januar 2026 detaillierte Fangbescheinigungen und zugehörige Dokumente in das zur IUU-Eindämmung vorgesehene IT-System CATCH hochladen. Dazu gehören u. a. folgende Angaben:

  • Identität des Fischereifahrzeugs
  • Gefangene Arten
  • Fangdatum und Fanggebiete
  • Angelandete Mengen

Die Nutzung von CATCH ist obligatorisch. Es beschleunigt die Zertifizierung durch einen vollständig digitalisierten Ablauf und erleichtert so den Austausch von Daten, Informationen und Dokumenten zwischen Handelspartnern und Behörden. Ziel des verbesserten, digitalen Systems ist es, illegale, ungemeldete und unregulierte Fischerei zu verhindern, zu bekämpfen und zu unterbinden.

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Fallstudie

In Anbetracht der rasanten technologischen Entwicklung der letzten Jahre bei der Fischverarbeitung hat der isländische Fischproduzent Brim seine Produktverarbeitung im Jahr 2022 digitalisiert. Die Produkte von Brim sind nun vom Meer bis zum Regal leichter rückverfolgbar und tragen damit zu höherer Lebensmittelsicherheit bei. Echtzeit-Überwachung und Auftragsmanagement haben die Rohstoffnutzung maximiert und die Produktionsplanung entsprechend der Marktnachfrage wesentlich erleichtert. „Mit der Marel-Software haben wir mehr Informationen über das Produkt als je zuvor und einen klaren Überblick über den Status jedes Auftrags“, sagt Gísli Kristjánsson, Produktionsleiter bei Brim.

Die Zeit läuft, und Zögern kann Geld kosten

Die Einhaltung dieser neuen Vorschriften wird aus mehreren Gründen eine große Herausforderung sein:

  • Viele Unternehmen arbeiten noch immer mit Papierdokumenten.
  • Die Umstellung auf digitale Systeme erfordert umsichtiges Änderungsmanagement.
  • Die Lieferketten für Fische und Meeresfrüchte sind oft lang und komplex.
  • Es kostet Zeit und Geld, Mitarbeiter einzustellen oder sie in den nötigen Fertigkeiten zu schulen.

Die größte Hürde ist oft nicht die Technologie, sondern der innerbetriebliche Kulturwandel hin zur digitalen Verarbeitung.

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Von daher: Wie bereiten Sie Ihr Unternehmen vor?

Der entscheidende Vorbereitungsschritt lautet: jetzt gleich damit anfangen. Sie werden am meisten profitieren, wenn Sie wissen, was sich in Ihrem Unternehmen ändern muss, und sicherstellen, dass Sie genügend Zeit haben, die Änderungen umzusetzen.

Fahrplan mit den wichtigsten Elementen:

  1. Die derzeitigen Abläufe verstehen
  2. Absprachen mit Ihren Lieferkettenpartnern treffen
  3. Eine Softwarelösung bewerten und auswählen
  4. Mit Umsetzung und Mitarbeiterschulungen beginnen
  5. Pilotprogramme durchführen und Abläufe feinjustieren
  6. Vollständige Umsetzung und laufende Verbesserungen

Partnerschaften für den Erfolg: Ihr Weg zur Compliance mit FSMA 204 und darüber hinaus

Sie müssen sich Ihren Weg nicht alleine durch die Komplexität des FSMA 204 bahnen. Wenn Sie mit dem richtigen Softwareanbieter zusammenarbeiten, kaufen Sie nicht nur eine Lösung, sondern investieren in eine langfristige Geschäftsbeziehung, die Sie bei der Einhaltung von Vorschriften unterstützt und Ihr Unternehmen mit Zuversicht in die digitale Zukunft führt.

Wir entwickeln Lösungen, die auf die besonderen Herausforderungen und Ziele von Unternehmen in der Branche zugeschnitten sind:

  1. Fachkundige Beratung, um den richtigen Fahrplan für Ihre speziellen Anforderungen zu erstellen
  2. Software für nahtlose Compliance: Integrierte Funktionen erfüllen die Anforderungen des FSMA 204 und sind Garant dafür, dass Sie veränderten Vorschriften immer einen Schritt voraus sind.
  3. Wachstumsfähig: Wenn sich Ihr Unternehmen weiterentwickelt, wachsen unsere skalierbaren Lösungen mit und passen sich an neue Herausforderungen und Möglichkeiten der Branche an.
  4. Zukunftssicher: Regelmäßige Aktualisierungen sorgen dafür, dass Sie mit neuen Branchenstandards und Technologien Schritt halten.
  5. Betriebliche Leistungsfähigkeit: Über die Einhaltung von Vorschriften hinaus gewinnen Sie in Echtzeit wichtige Einblicke, um Ihre Abläufe zu optimieren und die Rentabilität zu steigern.

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FSMA 204 ist bei den Nachverfolgungsvorschriften nur ein Schritt von vielen

Bedenken Sie: Der FSMA 204 ist nur eine weitere Phase in einer langen Geschichte von Maßnahmen zur industriellen Rückverfolgbarkeit. Der Unterschied heute ist lediglich der erhöhte Druck, auf digitale Technologien umzustellen. Da sich die Lebensmittelbranche laufend weiterentwickelt, kommt es wesentlich auf einen zukunftsorientierten Softwarepartner an. Wir helfen Ihnen nicht nur bei der Umsetzung des FSMA 204, sondern unterstützen Ihren Erfolg in der neuen Ära der Lebensmittelsicherheit und Rückverfolgbarkeit.

Lassen Sie uns diese Reise gemeinsam antreten und Compliance in einen Wettbewerbsvorteil ummünzen, indem wir bei Lebensmittelsicherheit, Effizienz und Kundenvertrauen neue Maßstäbe setzen.

 

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