Nur nichts verschwenden!

Die Inline-Technologie von Marel mit der automatischen Übergabe des entnommenen Innereienpakets an eine separate Paketverarbeitungslinie hat sich inzwischen zum Industriestandard entwickelt. Marel bietet marktführende Flexibilität sowohl bei der Paketverarbeitung als auch beim Automatisierungsgrad des Prozesses. Alles hängt von der Nachfrage auf dem lokalen Markt sowie von den Kosten und der Verfügbarkeit von Arbeitskräften ab. Wenn kostengünstige Arbeitskräfte hinreichend vorhanden sind, können alle Innereien manuell gewonnen werden.

Automatisierte Innereiengewinnung

Das Verpackungsverfahren von Marel beginnt mit dem PGI-System, bei dem die Gedärme und die Gallenblase zu entnehmen. Die Gedärme hängen dabei nach unten und vom Rest des Innereienpakets weg. Bei diesem Verfahren verbleiben Lunge und Herz oberhalb der Paketklemme, Leber und Magen darunter. Anschließend entnimmt die PLH-Modul die Leber, die bis dahin den Magen teilweise verdeckte. Danach kann das HLH-System den „freigelegten“ Magen unterhalb der Klammer entnehmen und gleichzeitig die Lunge und das Herz entladen. Diese werden zum HLS weitergeleitet und dort getrennt, während die Mägen zur Verarbeitung in den MG-150 gelangen.

Lebern

Weltweit sind Lebern die beliebtesten Innereien von Geflügel für den menschlichen Verzehr. Ein gängiges Beispiel ist die Hühnerleberpastete. Das gesamte Verfahren von der Bratfertigung bis zur Leberentnahme zielt darauf ab, jegliche Beschädigung der Leber zu vermeiden. Das ist für den Ertrag ebenso entscheidend wie für die Qualität. Deshalb erledigt das PLH Leber-Abnehmmodul von Marel seine Aufgabe mit großer Präzision.

Herzen

Bei der automatisierten Innereienverarbeitung werden die Herzen mit großer Sorgfalt behandelt. Das hat auch seine guten Gründe. In Brasilien ist das Herz bei den Verbrauchern so beliebt, dass dieses kleine Organ zum wertvollsten Teil des Hähnchens wird. Auf anderen Märkten werden Herzen in Tiernahrung verarbeitet.

Lungen

Für Verarbeiter, die Lungen an Tierfutterhersteller verkaufen, besteht der Hauptvorteil des HLH-Systems darin, dass die gesamte Speiseröhre beim Magen verbleibt. Da an der Lunge haftendes Speiseröhrenmaterial von den Tierfutterherstellern nicht erwünscht ist, muss es zuvor manuell entfernt werden – eine knifflige und schwierige Arbeit. Mit einem HLH-Modul in der Linie entfällt dieser Arbeitsschritt.

Mägen

Auf vielen Märkten der Welt sind Mägen eine Delikatesse und bei den Verbrauchern beliebt. Mägen, die nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind, werden in der Regel an Tierfutterhersteller verkauft. Magenautomaten von Marel wie der MG-150 können auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken und sind in Verarbeitungsbetrieben auf der ganzen Welt zu finden. Magenfett ist mit etwa 10 Gramm pro Tier auch ein potenziell wertvolles Vorprodukt für andere Branchen, das den Verarbeitern zusätzliche Einnahmen bescheren kann. Marel kann jetzt eine Lösung anbieten, mit der sich dieses Fett automatisch gewinnen lässt.

Köpfe

Die Suche nach dem rentabelsten Ziel für alle essbaren inneren Organe ist noch nicht alles, wenn eine optimale Schlachtkörperbilanz angestrebt wird. Für Köpfe, Füße, Hälse und Bauchfett lassen sich ebenfalls gute Preise erzielen. Auf einigen Märkten werden die Köpfe als Produkt für den menschlichen Verzehr verkauft. Für diese Märkte sollten die Köpfe sauber abgeschnitten werden, ohne dass Speise- und Luftröhre noch vorhanden sind. Für solche Situationen hat Marel seinen neuen Köpfeschneider eingeführt. Dieses System wird nach der Betäubung mittels kontrollierter Atmosphäre oder Elektrizität installiert und tötet die Tiere durch Abtrennen des Kopfes. Die Maschine bietet mehrere zusätzliche Vorteile. Sie arbeitet mit hohen Liniengeschwindigkeiten (derzeit 15.000 Tiere pro Stunde, 250 pro Minute), ist technisch einfacher als der Köpfe-/Luftröhrenzieher, den sie ersetzt, zeichnet sich durch niedrigere Betriebskosten aus und – besonders wichtig – ermöglicht zusätzliche Erträge mit Hälsen und Nackenhaut.

Füße

Hühnerfüße sind eine besondere Delikatesse auf fernöstlichen Märkten, beispielsweise in China. Verarbeitungsbetriebe, die Füße auf diesen Märkten verkaufen, müssen sicherstellen, dass die Füße beim vorangehenden Rupfvorgang so gut wie nicht beschädigt werden. Für solche Betriebe bietet Marel ein Paket mit einer speziellen Rupfvorrichtung und längeren Haken, die die Füße besser halten und in denen sie nicht pendeln. Weitere Angebote von Marel zur Optimierung der Fußverarbeitung sind das Tarsalgelenk-Einschnittmodul und ein Fußabschneider für anatomische Schnitte.

Hälse

Der Hals ist eine besondere Delikatesse in der asiatischen und in Teilen der afrikanischen Küche. Im Gegensatz zu den anderen Teilen, die allesamt während des primären Prozesses gewonnen werden, können Hälse in einer Zerlegeanlage ACM-NT abgetrennt werden. In einem solchen Fall kann das System ein Modul umfassen, das den Halsertrag optimiert, ohne dass die Gefahr besteht, die Brusthaut mit Kropfhaut oder -fett zu verunreinigen.

Weitere Nebenprodukte

Bauchfett kann warm in der Bratfertigabteilung oder gekühlt in der Zerlegeanlage ACM-NT entfernt werden. Beide Prozesse sind vollautomatisch. Wenn es einen Markt für Kloaken, Magenhaut oder Vormägen gibt, können diese Bestandteile allesamt gewonnen werden, allerdings manuell.

Zur Erzielung einer optimalen Schlachtkörperbilanz muss ein Verarbeitungsbetrieb mit wirklich optimaler Effizienz arbeiten. Um Verarbeitungsbetriebe dabei zu unterstützen, bietet Marel eine äußerst umfangreiche Palette an Verfahren und Maschinen.