Mit Hightech-Lösungen zu personalisierten Mahlzeiten

Von der Massenproduktion zu individuellen Varianten – die Lebensmittelindustrie der Zukunft

Dinner Meal Kits Supermarket

In einer Welt, in der Personalisierung eine große Rolle spielt ist, verändert sich die Sichtweise der Verbraucher auf ihre Lebensmittel ebenfalls rapide. Allard Martinet, Director of Solutions bei Marel Poultry, sieht eine Abkehr von der Massenproduktion hin zu einer Zukunft, in der die individuellen Vorlieben der Kunden im Mittelpunkt stehen und am Ende der Linie personalisierte Fertiggerichte ausgegeben werden. Marel, anerkannter Experte bei der Verarbeitung von Lebensmitteln mit hohem Eiweißgehalt, einschließlich Fleisch und Fleischersatz, spielt bei dieser Revolution eine führende Rolle.

[Originaltext von Innovation Origins]

Wie Allard Martinet feststellt, investieren viele Lebensmittelhersteller in die Robotisierung und Automatisierung. Dieser Wandel ist unumgänglich, denn die Lebensmittelindustrie steht vor den Grenzen der vorhandenen manuellen und mechanischen Verfahren und Systeme. Mit intelligenter Automatisierung lassen sich Produkte an die persönlichen Vorlieben der Kunden anpassen: weniger Massenproduktion, mehr Produktvariation.

Intelligente Roboter müssen unterschiedliche Produkte genau erkennen, auswählen und verarbeiten – kein Problem für Menschen, aber schwierig für Algorithmen.

Allard Martinet
Innovation Director Products bei Marel Poultry

Grillwetter

Die Lebensmittelindustrie steht an einem Scheideweg, denn sie sieht sich einer steigenden Nachfrage, strengen Qualitätsnormen und einer explosionsartigen Zunahme der Produktvarianten gegenüber. Hinzu kommt, dass der moderne Verbraucher mehr denn je Wert auf Bequemlichkeit, also auf „Convenience“ legt. Dazu Allard Martinet: „Wenn günstiges Grillwetter vorhergesagt ist, möchten die Verbraucher am nächsten Tag fertig marinierte Steaks, frische Grillwürste und verzehrfertige Salate in ihrem Supermarkt sehen. Die Zeiten, in denen Hähnchenbrust oder Spieße manuell zubereitet wurden, neigen sich dem Ende zu. Doch auch in automatisierten Betrieben sind bestimmte Aufgaben immer noch von Menschen zu erledigen, vor allem wenn Flexibilität und Abwechslung gefragt sind, z. B. um auf unerwartete Nachfragespitzen zu reagieren – wie etwa bei plötzlichem Grillwetter.“


Next Tech Food Factories

Marel beteiligt sich an Next Tech Food Factories, einer niederländischen Gemeinschaftsinitiative von Brainport Development und AgriFood Capital, in deren Rahmen Verarbeitungsbetriebe, Hightech-Anbieter und Maschinenbauer innovative Technologien für die Lebensmittelverarbeitung erforschen. Das Programm ist Teil der größeren NXTGEN HIGHTECH-Initiative, die darauf abzielt, die Position der Niederlande bei hochentwickelter Technologie zu stärken und gesellschaftliche Herausforderungen durch Innovationen zu bewältigen.


   

Dinner Meal Kit

Mit Unterstützung von High-Tech

Die lebensmittelverarbeitende Industrie steckt in einem Dilemma: Der steigenden Nachfrage nach arbeitsintensiven koch- und verzehrfertigen Gerichten steht der gravierende Arbeitskräftemangel in den Betrieben gegenüber. Dadurch ergeben sich große Herausforderungen bei der Lebensmittelsicherheit und beim Übergang zu nachhaltigerer Produktion. Diese Herausforderungen zu bewältigen erfordert wegweisende technologische Lösungen, und da spielt die Hightech-Branche eine zentrale Rolle. Automatisierung, Robotik, künstliche Intelligenz und andere fortschrittliche Technologien ebnen den Weg in eine neue Ära der Lebensmittelverarbeitung.

Allard Martinet3

Intelligente Automatisierung

Fortschrittliche Technologien wie Sensoren, digitale Zwillinge und künstliche Intelligenz sind für die Lebensmittelverarbeitung der Zukunft von entscheidender Bedeutung. „Der Markt verlangt von den Lebensmittelherstellern, dass sie verschiedene Portionsgrößen und Produktvariationen anbieten, aber Produktionsverfahren dieser Art erfordern mehr Schritte und auch mehr Personen zur Überwachung oder für manuelle Aufgaben. Diese Abhängigkeit von Arbeitskräften ist aber eben wegen des Arbeitskräftemangels problematisch. Die intelligenten, automatisierten Produktionslinien, die an die Stelle solcher manuellen Vorgänge treten, müssen in der Lage sein, eine Vielzahl von Produkten auf unterschiedliche Weise herzustellen – eine beachtliche Herausforderung“, stellt Allard Martinet fest.

„Bislang haben automatisierte Anlagen vor allem immer die gleichen Produkte in großen Mengen hergestellt. In naher Zukunft müssen intelligente Produktionsroboter jedoch verschiedene Produkte genau erkennen, auswählen und verarbeiten – eine Aufgabe, die für Menschen kein Problem darstellt, für Computeralgorithmen jedoch eine große Hürde ist. Man kann einem Roboter nur schwer 'beibringen', wie er verschiedene Produkte schonend aufnimmt, ohne sie zu quetschen, oder wie er nur in Frage kommende Produkte mit der richtigen Frische auswählt.“

Bakterien gezielt aufspüren

Die Technik kann in manchen Bereichen aber auch mehr leisten als der Mensch, z. B. bei der Reinigung. Produktionslinien lassen sich beispielsweise mit Sensoren überwachen. Allard Martinet erklärt: „Wir halten uns zurzeit bereits an strenge Regeln bei der Reinigung von Produktionslinien. In Zukunft sind hier weitere Verbesserungen möglich, und zwar mit Sensoren, die Bakterienherde genau lokalisieren können – eine Aufgabe, die die Fähigkeiten menschlicher Reinigungskräfte übersteigt. Dadurch haben wir die Chance, die Reinigungsverfahren zu optimieren.“

Im Rahmen von NXTGEN kann Marel von der Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten profitieren, um intelligentere Produktionslinien noch genauer zu erforschen und weiterzuentwickeln.

Personalisierte Mahlzeiten

Der aktuelle Trend geht hin zu mehr Bequemlichkeit für den Verbraucher, aber Allard Martinet sieht darüber hinaus eine Zukunft, in der die Lebensmittelproduktion mit Hilfe neuer Technologien ganz auf die individuellen Kundenvorlieben abgestimmt sein wird. „Unser Ziel ist es, intelligente Produktionslinien zu konfigurieren, die individuell zusammengestellte Mahlzeiten mit personalisierten Zutaten und Portionsgrößen herstellen. Die Verbraucher können dann jede Mahlzeit mit Wahlmöglichkeiten wie mehr Gemüse, weniger Soße oder anderen Anpassungen ganz nach ihren Wünschen gestalten. Solche Produktionslinien könnten in regionalen Supermarkt-Vertriebszentren angesiedelt werden.“

Unser Ziel ist es, intelligente Produktionslinien zu konfigurieren, die individuell zugeschnittene Mahlzeiten mit personalisierten Zutaten und Portionsgrößen herstellen.

Allard Martinet
Innovation Director Products bei Marel Poultry

Das Dilemma mit der Frische

Neben den technischen Herausforderungen bei der Automatisierung sind jedoch auch logistische Hürden zu überspringen. Natürlich müssen frische Produkte Teil solcher personalisierten Mahlzeiten sein, aber ihre Verderblichkeit stellt ein Problem dar, wenn es um die Minimierung der Abfallmengen geht. Derzeit wird erforscht, wie sich künstliche Intelligenz so optimieren lässt, dass sie frische Produkte rechtzeitig bestellt, damit zwar genügend, aber nicht zu viele Produkte vorrätig sind. Das wäre ein wichtiger Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung.

Gemeinschaftliche Innovationen

Die Technologie kann und soll einen großen Anteil daran haben, die Lebensmittelproduktion so umzugestalten, dass sie den Anforderungen der heutigen wie der zukünftigen Verbraucher gerecht wird. Die Zusammenarbeit über die gesamte Lebensmittelkette hinweg ist daher von entscheidender Bedeutung. Nur so lassen sich alle Akteure zusammenbringen, die ihren Beitrag dazu leisten, dass Mahlzeiten auf die Teller der Verbraucher kommen. In dieser Hinsicht kann Next Tech Food Factories dazu beitragen, Innovation in der Branche voranzutreiben. Technische Neuerungen haben das Potenzial, die Lebensmittelindustrie zu revolutionieren, aber die erfolgreiche Umsetzung erfordert dauerhafte Partnerschaften und gemeinsames Engagement für intelligente Lösungen. „Die Innovationen, an denen wir heute arbeiten, sind keine reinen Marel-Innovationen. Die gesamte Kette ist daran beteiligt“, schließt Allard Martinet.


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