Reibungsloser Transport vom Erzeuger zum Verarbeiter

Optimale Logistik vom Hof zum Haken ist der Anfang aller guten Verarbeitung

ATLAS Truck White

Reibungslose Logistik bei der Lieferung von Lebendgeflügel leistet einen wichtigen Beitrag zum Tierwohl und zur Gesamteffizienz eines Geflügel verarbeitenden Betriebs. Es liegt im Interesse aller Beteiligten, dass die Tiere stressfrei und unbeschädigt im Verarbeitungsbetrieb ankommen. Das sorgt nämlich nicht nur für das Wohlergehen der Tiere während des Transports, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der bestmöglichen Fleischqualität.

Die modularen GP-und ATLAS-Systeme von Marel können ganz nach Wunsch auf jeden Automatisierungsgrad und jede Produktionskapazität abgestimmt werden. Um das Risiko auf Kreuzkontaminationen weitestgehend auszuschalten, sind verschiedene Optionen für Reinigung und Desinfektion verfügbar. Integrierte Wägung, Produkterkennung und Staubabsaugung sind auf Wunsch ebenfalls erhältlich.

Was kann passieren?

Sobald die Tiere im Betrieb ihr Schlachtgewicht erreicht haben, werden sie eingefangen, in Kisten verpackt und auf Lkw verladen, die sie zum Verarbeitungsbetrieb bringen. Einfangen, Verladen und Transportieren sind jedoch höchst invasive Vorgänge, die für die Vögel neu sind und damit Stress auslösen.

Bei Verladung und Transport kann es zu allerlei Zwischenfällen kommen. Die Tiere können sich Prellungen oder Knochenbrüche zuziehen. Es ist möglich, dass Teile ihres Körpers eingeklemmt werden. Eventuell werden sie auf dem Rücken liegend verladen und können sich nicht aus eigener Kraft aufrichten. Möglicherweise wurden ihre Beine gespreizt. In dicht zusammengedrängten Gruppen ist Überhitzung möglich. Einige Tiere können sogar sterben. All diese Probleme, die das Wohlergehen der Vögel beeinträchtigen, sind ethisch nicht akzeptabel. Außerdem sind sie für die Erzeuger ebenso unerwünscht wie für die Verarbeiter, da ein höherer Prozentsatz an tot eintreffenden Tieren und qualitative Herabstufungen beide Seiten Geld kosten.

Farm Loading Truck ATLAS

Minimale Verladerisiken

Obwohl seit einigen Jahren automatische Fangmaschinen auf dem Markt sind, werden weltweit nach wie vor 95 % des Geflügels von Hand gefangen. Um Schäden an Masthähnchen zu vermeiden, müssen für die Fänger möglichst optimale Bedingungen geschaffen werden. Dazu gehört es auch, besonders auf die Gestaltung der Module zu achten, in die die eingefangenen Tiere verladen werden.

Zwar kommen auch Kunststoffkisten weiterhin zum Einsatz, doch die Bediener bevorzugen zumeist Container oder Module mit mehreren Ebenen. Dabei ist es wünschenswert, diese Module direkt im Stall so nah wie möglich an den Bereichen aufzustellen, wo die Tiere tatsächlich eingefangen werden. Die Fänger sollten mit den Vögeln keine weiten Wege zurücklegen müssen. Dabei sind die Module so zu gestalten, dass sie sich in der Nähe von Wänden oder in Ecken aufstellen lassen, damit auch die letzten Nachzügler eingefangen und verladen werden können. Herausnehmbare Schalen gehören daher nicht zur bevorzugten Ausstattung, da sie zu viel Platz beanspruchen. Die Module sollten zudem die Möglichkeit bieten, die Tiere reibungslos und mit möglichst geringem Beschädigungsrisiko zu verladen. Die Ladeöffnungen müssen daher so groß sein, dass die Tiere nach unten auf ihren Füßen stehend verladen werden können. Der Aufbau des Moduls muss das Risiko minimieren, dass Köpfe, Flügel oder Beine während des Ladevorgangs eingeklemmt werden. Die GP- und ATLAS-Transportmodule von Marel bieten eine breite Ladeöffnung.

Die Lkw-Fahrt

Volle Module sollten so schnell wie möglich auf den Lkw verladen werden. Die Beladung eines Lkw dauert in der Regel bis zu einer Stunde. Die Fahrt zum Verarbeitungsbetrieb darf sich auf keinen Fall über lange Zeiträume hinziehen. Im Idealfall befinden sich die Tiere nicht länger als wenige Stunden in den Transportkisten. Auch auf dem Lkw sind die Tiere Risiken ausgesetzt. Mit entsprechenden Maßnahmen müssen sie vor extremer Hitze und Kälte sowie vor schlechtem Wetter geschützt werden. Masthähnchen erzeugen viel Wärme und atmen feuchte Luft aus. Hitzestress kann schnell zu einem Problem werden. Die Transportmodule sollten so gestaltet sein, dass sie stets gut belüftet sind, unabhängig davon, ob der Lkw steht oder fährt. Besonders wichtig ist die Bauweise des Bodens, damit die Vögel beim Bremsen, in Kurven oder auf holprigen Straßen Halt finden.

Airflo Floor2

Bodendesign

Bei der Gestaltung des Bodens müssen auch die Exkremente berücksichtigt werden, die während der Fahrt zwangsläufig anfallen. Es ist zu vermeiden, dass die Tiere in ihren eigenen Exkrementen sitzen und dass Fäkalien auf darunter befindliche Tiere fallen. Die GP- und ATLAS-Transportmodule von Marel bestehen aus Schalen mit den vielfach praxiserprobten AirFlo-Böden. Diese einzigartigen Böden haben sich über viele Jahre in allen Klimazonen bewährt. Das Venturi-Prinzip sorgt dafür, dass die Tiere während des Transports kontinuierlich mit einem Luftstrom versorgt werden und dadurch von optimaler Belüftung profitieren. In jedem Boden befindliche Kanäle fangen den gesamten Vogelkot auf. Die Tiere bleiben daher trocken, und das Risiko auf Kreuzkontaminierung durch Exkremente, die auf die Tiere im darunter liegenden Container fallen, ist erheblich geringer.

Perfekte Balance

Kopfraum ist besonders wichtig, da die Vögel während der Fahrt zumeist sitzen und dadurch eventuell die Belüftung durch Öffnungen im Boden blockieren. Es sollte den Tieren möglich sein, bequem und mit aufrechtem Kopf zu sitzen. Die GP- und ATLAS-Fördersysteme sind so hoch gebaut, dass sie eine aufrechte Sitzposition ermöglichen. ATLAS SmartStacks bieten sogar den größten Kopfraum in der Branche.

Die Module sind optimal konzipiert, wenn sie so viele Vögel wie möglich transportieren, aber auch so bequem wie möglich unterbringen können. Je mehr Vögel pro Fahrt transportiert werden können, desto weniger Fahrten sind nötig. Das spart nicht nur Kraftstoff, sondern hilft auch der Umwelt, da pro befördertem Tier weniger CO2 ausgestoßen wird. Es sollte ein perfektes Gleichgewicht zwischen dem Wohlbefinden der Tiere und der maximalen Anzahl der transportierten Vögel bestehen. Die ATLAS SmartStack-Module von Marel kommen diesem Gleichgewicht so nahe wie möglich. Die Module sollten außerdem leicht zu reinigen und zu desinfizieren sein, um das Risiko von Krankheitsübertragungen auf ein Minimum zu reduzieren.

Kritische Stunden, die sich auf das Wohlbefinden der Tiere, auf Fleischqualität und Nachhaltigkeit auswirken

Wartebereich

Marel Poultry möchte Geflügelverarbeiter dabei unterstützen, alle Aspekte der Lebendtierhandhabung zu optimieren, auch wenn sich die Maßnahmen nicht direkt auf technische Ausrüstung beziehen. Wir bieten ein komplettes Programm zum weitestgehenden Stressabbau während des gesamten Ablaufs, angefangen beim Einfangen und Verladen über den Transport bis hin zur Ankunft im Verarbeitungsbetrieb. Es steht den Verarbeitern frei, ein solches Programm zu nutzen, das auch Maßnahmen wie die Abdeckung von Anhängern mit Planen oder die Einrichtung von Wartestallungen umfassen kann. Ob ein solcher Wartebereich erhältlich ist, kann von Region zu Region variieren. Ziel ist es, die Umgebung eines Geflügelhofs nachzubilden und den Vögeln eine Umgebung zu bieten, der ihrem natürlichen Lebensraum ähnelt und vor extremen Temperaturen, Wind oder Niederschlägen geschützt ist. Bei einer Wartestallung kann es sich je nach Klima um eine temperaturgeregelte Halle oder um einen Unterstand im Freien handeln; in jedem Fall soll das Wohlbefinden der Tiere während des gesamten Ablaufs gewährleistet sein.

GP Lairage

Es wird empfohlen, Geflügel nach der Ankunft im Verarbeitungsbetrieb, nach dem Entladen vom Lkw und vor Beginn der Verarbeitung bis zu zwei Stunden lang in einem speziell dafür vorgesehenen Wartebereich ruhen zu lassen, damit sich Herz- und Atemfrequenz wieder normalisieren können. Übermäßiger Stress, der an sich schon nicht akzeptabel ist, verursacht Stoffwechseländerungen, die sich negativ auf die Fleischqualität auswirken. Nach einer entsprechenden Ruhezeit ist für die Tiere die Transportphase beendet, und sie werden der Weiterverarbeitung zugeführt.

Reibungslos und stressfrei

Die Systeme von Marel zur Verarbeitung von Lebendgeflügel sorgen für ebenso wirksame wie schonende Bedingungen bei der Verladung und dem Transport vom Mastbetrieb zum Verarbeiter. Wir konzentrieren uns daher auf einen reibungslosen und möglichst stressfreien Transportweg vom Stall bis zur Verarbeitungslinie. Die betriebsinterne Logistik des Systems wird in puncto Liniengeschwindigkeit, Hygiene und Lebensdauer den höchsten Anforderungen gerecht – und übertrifft sie sogar.


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