Zwei-Phasen-Kühlung
In der ersten, kürzeren Phase der Schockreifungskühlung werden die Produkte schnell „schockgekühlt“, um das bakterielle Wachstum zu hemmen. Dabei kommt sehr kalte, mit hoher Geschwindigkeit zirkulierende Luft zum Einsatz, während ein dünner Feuchtigkeitsfilm auf alle Außen- und Innenflächen aufgetragen wird, um die Produkte vor mikrobiologischer Verunreinigung zu schützen und zu verhindern, dass sie austrocknen und an Gewicht verlieren. Sprühkabinen, die entweder die Außenseite oder die Innenseite des Produkts befeuchten, tragen diesen Wasserfilm auf und sind im Laufe der ersten Phase in festen Abständen angeordnet.
In der zweiten, viel längeren Phase reift das Produkt unter kalter Luft mit höherer Temperatur und viel geringerer Zirkulationsgeschwindigkeit, um es so lange wie möglich bei Temperaturen zu halten, bei denen maximale proteolytische Aktivität stattfindet.
Viele Vorteile
Das Zartheitsmanagementsystems von Marel hat zahlreiche Vorteile. Das Produkt muss nicht mehr manuell zur Offline-Reifung umgelagert werden. Das spart nicht nur Arbeitsaufwand, sondern verbessert auch die Lebensmittelsicherheit, da die Gefahr von Kreuzkontaminationen abnimmt. Außerdem spart es Platz, und der Reifungsprozess verläuft viel schneller. Je nach Produktgewicht kann eine nur dreistündige Reifung zu einer ähnlichen oder sogar besseren Zartheit der Filets führen als eine mehrstündige Lagerung im Offline-Betrieb. So kann das Produkt länger im Regal des Kunden bleiben. Dank der ersten Phase der Schockreifungskühlung besteht keine Gefahr mehr, dass das Produkt austrocknet. Dies kommt nicht nur dem Ertrag und der Verzehrqualität zugute, sondern auch der immer häufiger stattfindenden Weiterverarbeitung der Brustfilets. Und da der Prozess vollständig inline abläuft, ist die von immer mehr Kunden geforderte vollständige Rückverfolgbarkeit gesichert.