Bernard Royal Dauphiné hat sich regionalisiert

Produktions- und Konsumketten rücken näher zusammen

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Der französische Geflügelverarbeiter Bernard Royal Dauphiné spielt eine wichtige Rolle bei der „Regionalisierung des Angebots“. Ziel ist es, beim Geflügel die Produktions- und Konsumketten in der Region Rhône-Alpes näher zusammenzubringen. Jean-Luc Alnet, Geschäftsleiter des Unternehmens Drôme in der Stadt Grâne, spricht über diesen besonderen Aspekt des Betriebs.

Wie läuft die Verarbeitung in Ihrem Betrieb ab?

„Wir verarbeiten, zerlegen, verpacken und versenden 350.000 Masthähnchen pro Woche. Das sind 5.500 Tiere pro Stunde bzw. 92 pro Minute. Marel-Maschinen sind in unserer Zerlegeabteilung überall vorhanden. Sie sind Teil einer großen Investition, die im Februar 2018 begann. 80 % unserer verarbeiteten Produkte sind zerlegt, 20 % sind ganze Hähnchen. Mit der Zerlegeanlage ACM-NT schneiden wir Flügel, Ober- und Unterkeulen, ganze Schenkel und natürlich Bruststücke, die wir auf zwei AMF-Systemen entbeinen. Anschließend legt der RoboBatcher die Filets in Schalen ab. Die anderen Teile werden mit SmartWeigher und IRIS in der ACM-NT-Linie gewogen und sortiert. Ausgehend von diesen Daten werden die Produkte in Schalen abgelegt.“

In unserer Branche führt kaum ein Weg am Einsatz von Robotern vorbei

Jean-Luc Alnet
Geschäftsführer von Bernard Royal Dauphiné

Bernard Royal AMF

Welchen Markt bedienen Sie?

„Supermärkte in Südostfrankreich machen 70 % unseres Marktes aus. Der Südosten hat die höchste Bevölkerungsdichte Frankreichs. Unser Einzugsgebiet umfasst das Dreieck zwischen Lyon, Perpignan und Monaco. Von Anfang April bis Mitte August gibt es etwa 22 Millionen potenzielle Verbraucher, einschließlich viele Touristen. 70 % der Hähnchenkäufe laufen über Supermärkte. Der Rest entfällt auf Röstereien, Großhändler, unabhängige Geschäfte und Restaurants. Genau diese Kanäle bedienen wir.“

Wo finden wir Ihre Produkte?

„Royal Bernard ist unsere Eigenmarke. Das ist immer ein Huhn aus unserer Region. Von uns kommen auch alle Marken, die wir an Système U, Intermarché, Auchan, Lidl und Aldi liefern. Wir verarbeiten wöchentlich etwa 320.000 Standard-Masthähnchen und 30.000 „Label Rouge“-Hähnchen. Außerdem verarbeiten wir wöchentlich 20.000 „Jardin d'Hiver“-Hühner, eine langsam wachsende Art, die wir in Frankreich eingeführt haben. Dieser „Wintergarten“ ist ein zusätzlicher Raum im Stall, wo die Hühner mehr Platz haben für Bewegung im Freien und Wachstum – was wiederum zu mehr Tierwohl beiträgt. In drei oder vier Jahren werden wir voraussichtlich 60.000 Stück pro Woche produzieren.“

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Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit für Sie?

„Themen wie Tierwohl, Nachhaltigkeit und Wassernutzung werden immer wichtiger. Sie sind für unsere künftigen Investitionen unerlässlich. Damit erfüllen wir unsere Verpflichtung zu sozialer und ökologischer Verantwortung. Wir sind bestrebt, die Produktions- und Konsumketten einander anzunähern, um die Transportwege zu verkürzen und dadurch unsere CO2-Emissionen zu senken. Wir sind diejenigen, die die lokale Geflügelproduktion in Frankreich in die Wege geleitet haben; das ist es, was man unter „Regionalisierung des Angebots“ versteht. Unsere Hähnchen werden zu 100 % in der Region Rhône-Alpes produziert. Ehrlich gesagt bekommen wir den Klimawandel bereits zu spüren. Wir müssen unsere Arbeit angesichts steigender Temperaturen neu organisieren. Über Tag ist es nicht mehr möglich, Hühner zu fangen. Bei +40 °C lässt sich nur schwer ausreichende Arbeitsmotivation wecken. Nächstes Jahr werden wir es also unseren spanischen Kollegen gleichtun. Wir werden nachts in der Fabrik arbeiten und mittags aufhören.“

Können Sie genügend Arbeitskräfte finden?

„Das ist ein generelles Problem, und in der Tat haben wir auch einige freie Stellen. Wahrscheinlich werden wir in Zukunft immer weniger Arbeitskräfte einsetzen und die Arbeit verstärkt von Maschinen erledigen lassen. Dabei müssen jedoch Produktqualität und Leistung unsere obersten Prioritäten bleiben. Wir müssen daher eine klare Vorstellung von der Leistungsstärke und der Automatisierung unserer Abläufe haben. In unserer Branche führt kaum ein Weg am Einsatz von Robotern vorbei. Dadurch können wir die körperlich anstrengenden, manuellen Tätigkeiten einschränken und Arbeitskräfte einer neuen Generationen für unsere Branche gewinnen. Die Aufgabenbereiche werden gänzlich andere und technologisch viel interessanter sein.“

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Über Bernard Royal Dauphiné

Im Jahre 1955 gründete Marcel Bernard das Unternehmen in seinem Keller. Einige Jahre später ließen sich auch seine Frau und seine Kinder auf das Familienabenteuer ein. Im Jahr 1991 öffnete sich das Unternehmen für Investoren von Eigenkapital, um nationalen Konzernen die Stirn zu bieten, und entschloss sich zum „Verkauf des Territoriums“. Diese Nische und die Geflügelverarbeitung ermöglichten es dem Unternehmen, im Jahr 2000 „Royal Dauphiné“ zu kaufen und zu „Bernard Royal Dauphiné“ zu werden. Seitdem hat sich die Firma laufend weiterentwickelt und Innovationen umgesetzt. Das Unternehmen arbeitet nur mit Geflügelbetrieben in seiner Region zusammen und kann dadurch die Rückverfolgbarkeit jedes seiner Geflügelprodukte sicherstellen. Heute ist Bernard Royal Dauphiné Teil von Galliance und beschäftigt rund 300 Mitarbeiter.

royal-bernard.fr


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